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Metallbau ist laut Definition ein Beruf, bei dem Metalle im Bauwesen verarbeitet werden, auch in Verbindung mit weiteren Werkstoffen. Früher nannte man den Metallbau Bauschlosserei. Hinter dieser recht nüchternen Erklärung steckt allerdings eine spannende Geschichte.
Der facettenreiche Handwerksberuf geht nämlich mindestens 1.400 Jahre vor Christi zurück. Damals verarbeitete man nach dem aktuellen Forschungsstand zum ersten Mal Eisen zu Stahl. Über 3.400 Jahre sind eine lange Zeitspanne, in der sich der Metallbau natürlich verändert und entwickelt hat. Die ersten Zünfte im Bereich Metallbau schlossen sich im 14. Jahrhundert nach Christi zusammen. Zünfte waren damals, was heute die Innungen sind.
Die Zunft der Kleinschmiede fertigte in präziser und liebevoller Handarbeit verschiedene Schlösser, Türgriffe, Türklopfer, Schlüssel und Beschläge, so wie vieles mehr. So verwandelte sich die Berufsbezeichnung langsam von „Kleinschmied“ zu „Schlosser“. Im 19. Jahrhundert begann das Industriezeitalter und damit einher ging eine große Veränderung für das Berufsbild.
Der Metallbau, wie wir ihn heute kennen, entwickelte sich langsam. So wurde langsam aus Schlosserei Metallbau. Der Handwerksberuf spaltete sich in viele Tätigkeitsfelder auf. So entstand zum Beispiel der Beruf des Maschinenschlossers, welcher eine komplett eigene Sparte bildete. Bauschlosser und Kunstschmied fertigten vermehrt Geländer, Gitter und andere Produkte.
In Deutschland wurden im Jahr 1989 viele Berufe neu geordnet und umbenannt, darunter auch der Beruf der Schlosser. Diese nannte man fortan Metallbauer und die Ausbildungszeit des Handwerksberufes Metallbau wurde um ein halbes Jahr verlängert, auf dreieinhalb Jahre. Aus dem Bauschlosser wurde der Metallbauer-Konstruktionstechnik, den Kunstschmied nannte man Metallbauer-Metallgestaltung.
Die Entwicklung des Handwerksberufes und seine Spezialisierungen gehen also auf eine lange und zukunftsorientierte Geschichte zurück, auf die jeder Metallbauer stolz zurückblicken kann.
Wie bereits erwähnt, ist der Beruf des Metallbauers sehr abwechslungsreich und teilt sich in mehrere Fachbereiche auf. Wie der Name schon vermuten lässt, wird hauptsächlich mit Metallen gearbeitet. Zu den grundlegenden Fähigkeiten eines jeden gelernten Metallbauers gehören Tätigkeiten wie Kalt verformen und auch Warm verformen von Metallen.
Beispielsweise das Schmieden erzielt ein solches Ergebnis. Auch der Zusammenbau und die Konstruktion von Werkstücken nach Plan oder Zeichnung gehören zu den wichtigsten Eigenschaften im Metallbau. Nieten, Schrauben oder Schweißen sind ebenfalls Bestandteile der täglichen Arbeit, sie alle verbinden zwei Werkstücke. Vom Zusammenfügen spricht man beispielsweise bei Schraubverbindungen.
Das bedeutet, sie werden zum Beispiel mit einem Hammer so geschmiedet, dass eine Verdickung entsteht. So verbindet der Niet beide Teile fest miteinander. Das Schweißen ist ähnlich wie das Löten ein Verbindungsverfahren durch Verschmelzung. Beim Löten schmilzt nur das Lot und verbindet beim Verhärten beide Teile.
Beim Schweißen hingegen wird die zuschweißende Berührstelle beider Werkstücke stark erhitzt, sodass diese miteinander verschmelzen. Es entsteht eine Schweißnaht. Auch das Trennen, wie zum Beispiel durch Sägen oder Fräsen muss ein Geselle im Metallbau perfekt beherrschen. Ebenfalls werden verschiedene Maschinen bedient, die bei der Arbeit helfen. Schweißzubehör, Drehbänke und Biegemaschinen gehören zum Alltag eines jeden Metallbauers.
Der sichere Umgang mit dem Werkzeug ebenso wichtig, wie das präzise und korrekte Arbeiten. So entstehen alle möglichen metallischen Teile, die man aus dem Alltag so kennt. Hierzu gehören Gitter, Zäune, Tore, Türen und Fenster, auch Wendeltreppen oder Türklinken kommen aus dem Metallbau. Sogar Maschinen und Werkzeuge, Flugzeugteile oder Ähnliches werden im Metallbau hergestellt.
Außerdem kommen aus dem Metallbau Balkongeländer und Treppengeländer sowie ganze Fassaden. Es gibt kaum ein Berufsbild mit so vielen möglichen Tätigkeitsfeldern, Lehrgängen und Fortbildungsmöglichkeiten wie den Metallbau.
Die Ausbildung im Metallbau dauert in Deutschland dreieinhalb Jahre. Der Ausbildungsberuf unterliegt der deutschen Handwerksordnung. Das Ausbildungsmodell ist die duale Ausbildung. Das bedeutet, ausgebildet wird in der Regel im Handwerksbetrieb sowie in der Berufsschule. Ergänzend dazu finden außerdem die überbetrieblichen Ausbildungen statt. Diese überbetrieblichen Ausbildungen sind sehr wichtig, da viele Betriebe unterschiedliche Tätigkeitsfelder haben.
Manche Tätigkeitsfelder werden so in der Ausbildung nur knapp angerissen und nicht vertieft. Die überbetrieblichen Lehrgänge vertiefen bestimmte Themen und unterweisen den Lehrling intensiv und exakt in dem jeweiligen Ausbildungsfeld.
Themen sind dann zum Beispiel Umformen oder Fügen. Nicht jeder Ausbildungsbetrieb verfügt über alle Geräte, da diese entweder sehr kostspielig sind oder einfach nicht in das Tätigkeitsfeld des jeweiligen Betriebes passen.
Manchmal fehlt in den Betrieben auch schlicht die Zeit hierfür. In einigen Fällen kann die Ausbildung auch schulisch und überbetrieblich erfolgen. Dies ist eine Alternative für junge Leute, die keinen Ausbildungsbetrieb gefunden haben.
Eine Ausbildung mit praktischem Arbeiten in einem Betrieb ist allerdings viel vorteilhafter, da die Auszubildenden dort schon auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden.
Nach der bestandenen Gesellenprüfung kann sich der Metallbauer zum Metallbaumeister weiterbilden. Außerdem ist es möglich, sich zum Techniker in den Fachrichtungen Automatisierungstechnik, Maschinentechnik oder Metallbautechnik weiterzubilden. Auch eine Spezialisierung zum Hufbeschlags Schmied kommt in Betracht.
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